Wer sich mit Science Fiction Filmen beschäftigt, der kommt um den 1979 entstandenen Disney Streifen „Das schwarze Loch“ einfach nicht herum. Die Star Wars Welle dieser Zeit führte dazu, dass viele Filmstudios dem Weltraum Hype erlagen und manchmal gute und oftmals auch äußerst schlechte Filme auf die Menschheit losließen. Zur besseren Gattung gehört definitiv „Das schwarze Loch“ (The Black Hole) zu dem der fünffache Oscarpreisträger John Barry einen unvergesslich bombastischen Filmsoundtrack beisteuerte.
Dabei war Barry eher bekannt durch seine Kompositionen für die Bond Filme, allen voran Goldfinger und den legendären Titeltrack, welcher von der stimmgewaltigen Shirley Bassey eingesungen wurde. Da sie hiermit ihren wohl größten Hit landete, wurde sie kurzer Hand auch für Diamantenfieber und Moonraker verpflichtet. Ganz ohne Gesang kommt hingegen der Soundtrack zu Das Schwarze Loch aus, welcher den Film auf unnachahmliche Weise düster und epochal untermalt. Überhaupt sorgen die Optik des Films im Zusammenspiel mit der Musik dafür, dass der Film ungemein bedrohlich wirkt. Eine Attitüde, die man in dieser Form nicht vom Mauskonzern erwarten würde.
Barrys Arbeit an „Das schwarze Loch“ gehört zweifelsohne zu den einzigartigsten seiner Karriere, da er auch nur für zwei Science Fiction Filme die Musik komponierte. Neben „Das schwarze Loch“ schrieb er nämlich auch die Musik zum eher cheesigen Italo-Kracher „Star Crash“ aus dem Jahre 1978. Im Gegensatz zu diesem B-Movie-Knaller ist es beim „Schwarzen Loch“ umso mitreißender, dass ein Hauch von Unbehagen die einzelnen Stücke durchtränkt, die von einem wiederkehrenden Walzerthema begleitet werden. Verstärkt wird dies durch den immer wiederkehrenden Einsatz von dramatisch spielenden Streichern. Und obwohl es mit den Roboterfiguren B.O.B. und V.I.N.C.E.N.T durchaus komödiantische Einlagen im Film gibt, verzichtet Barry bewusst auf heitere Melodien, sondern zieht des Stiefel des musikalisch düsteren knallhart durch. Dadurch ergibt sich hier ein empfehlenswerter Soundtrack für all diejenigen, die es melancholisch, bombastisch und bedrückend mögen.
Über 100 Soundtracks komponierte John Barry in seiner Schaffenszeit, bevor er am 30. Januar 2011 in Oster Bay New York verstarb. Seine Werke bleiben aber bis heute unvergessen.