Legendäre Mega Soundtracks #4: Captain Future

Erst kürzlich haben sich unsere Redaktionsexperten ein paar Soundtracks zu Gemüte geführt und ihre Eindrücke und Emotionen dazu geschildert. Dabei fiel auf, dass dieser Soundtrack definitiv fehlte und zwar die deutsche Version des Captain Future Soundtracks von Majestro Christian Bruhn.

Warum dieser Soundtrack so speziell und einzigartig ist beweist sich wohl, wenn man sich einmal die französische Version hierzu anhört:

Und auch die japanische Titelmelodie kann nicht wirklich durch Eingängigkeit und Wiedererkennungswert punkten:

Ganz anders die deutsche Version aus der Feder von Christian Bruhn. Alleine das Intro zur Serie bietet spacige Keyoboard-Effekte, die von stakkatohaften Klavier-Klängen untermalt werden, ehe Christian Bruhns Ehefrau Erika mit einem zauberhaften Gesang vom Planeten Megara die Szenerie bereichert. In Kombination mit dem slappenden Bass ergibt sich hier ein unfassbar guter „Spacedisco“ Track. Aber auch in den anderen Stücken, wissen die Musiker rund um Bruhn immer wieder, wie sie effektvoll und gleichzeitig nicht zu überladen zu Werke gehen, um unvergessliche Stücke darzubieten. Neben den actiongeladenen Untermalungen bietet das Ensemble eine wahrlich breite Palette an Stimmungen. So driftet man im Song „Der Einsame König“ in melancholische Gefilde ab und „Planet Der Kranken“ findet auch immer dann Verwendung, wenn eine diffus gefährliche Situation eine akustische Begleitung erfordert. Mit Hilfe etlicher Synthies wurde aber auch auf „organische“ Instrumente gesetzt, weswegen alle Gitarren, Bassläufe nicht simuliert, sondern von echten Menschen eingespielt wurden.

Das Christian Bruhn auch abseits von Captain Future ein Hans Dampf in allen Gassen ist, beweisen zum Beispiel Schlagerstücke wie z.B. „Ein bisschen Spaß muss sein“ oder aber „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Ja, glaubt es oder nicht, aber auch diese Stücke stammen aus seiner Hand, ebenso wie Dutzende von anderen Titelmelodien, angefangen von Timm Thaler über Heidi, Wickie bis hin zu Sindbad. Unvergessen bleibt er jedoch mit seinem musikalischen Beiwerk zur Captain Future Serie, die in Deutschland leider der Schere zum Opfer fiel und nie wirklich in Gänze ausgestrahlt wurde. Wenn es eines bedarf, dann sollte die Serie komplett und neu synchronisiert veröffentlicht werden, aber auf keinen Fall auf diesen großartigen Soundtrack verzichten.