Die von Basil Poledouris (geboren als Basilis Konstantine Poledouris 1945 – 2006) geschriebene und produzierte Musik zum Film Conan – Der Barbar gehört wohl zum Besten, was die Soundtrack Landschaft je hervorgebracht hat. Dabei war es gar nicht so einfach diesen zu produzieren, da der 1982 veröffentlichte Soundtrack in Bezug auf die Umsetzung natürlich nicht auf die technischen Möglichkeiten zurückgreifen konnte, die heute Gang und Gebe sind. Zum Beispiel kamen beim Einspielen 90 Musiker und ein Chor aus 24 Personen zum Einsatz, wobei man nur genau einmal ein sogenanntes Overdubbing nutzen konnte. Sprich: Spezielle Stellen erneut aufzunehmen, um diese über die bereits vorhandenen Tonspuren zu editieren.
Gerade die choralen Parts waren hierbei von essentieller Bedeutung, um den narrativen Charakter der Musik noch weiter in den Vordergrund zu kehren. Immerhin gibt es im Film Dutzende von Passagen ohne jeglichen Dialog, was den Einsatz eines bombastischen Soundtracks nahezu unumgänglich macht. Und tatsächlich beträgt der Musikanteil ganze 91% der gesamten Spielfilmlänge, wobei geschickt mit dem Einsatz von Bläsern, archaischem Schlagwerk und gregorianisch anmutenden Chören gearbeitet wurde. Erinnerungen an Carl Orffs „Carmina Burana“ drängen sich dabei unweigerlich auf, wobei sich melancholische Moll-Klänge mit Dur-Harmonien abwechseln.
Interessant sei zu erwähnen, dass nicht der komplette Soundtrack aus der Feder Poledouris stammt. Der Track „Tower Of Serpent“ (oder auch „Tower Of Set“), der die Szene untermalt, in welcher Conan, Valeria und Subotai in den Schlangenturm einbrechen, wurde bereits im 13. Jahrhundert geschrieben. Die „No. 166 (Como Poden per das Culpas)“ stammt eigentlich aus dem Liederzyklus „Cantigas de Santa Maria“ und wurde von Poledouris „entliehen“. Er fügte lediglich zu den bereits bestehenden Aufnahmen von Clemencic Consort, welche 1976 entstanden, einen einen eher ätherisch hypnotischen Frauenchor hinzu. Eben dieser Song gelangte seinerzeit auch auf keinen der erschienenen Tonträger, wurde aber 2010 in einer neu interpretierten Fassung veröffentlicht.
Leider verstarb Poledouris 2006 viel zu früh an seinem Krebsleiden, doch hinterließ einen unvergesslichen Fantasy Soundtrack, den sich die Liebhaber von epischen Filmmusiken definitiv einmal zu Gemüte führen sollten.